Der Koloss aus der Airport-Stadt
WirtschaftsförderungSie ist 12 Meter lang, fast 5 Meter breit, wiegt 55 Tonnen und schafft mehr als 100 Teile die Minute – die neue Mehrstufenpresse im Hause Mac Panther weiß zu beeindrucken. Ein echter Koloss für den Bremer Maschinenbauer und Metallbearbeiter in der Bremer Airport-Stadt.
Für sie entstand zugleich eine neue Halle – und da summt und rattert, hämmert und klackert die neue Hyodong-Presse fleißig vor sich hin. Das südkoreanische Fabrikat produziert fernab seiner Heimat Halbzeuge aus Stahldraht im Sekundentakt: Werkstücke, die Mac Panther an andere Unternehmen verkauft und die dort weiterverarbeitet und vertrieben werden. Ein Beispiel für die Produktion sind etwa Bohrer, Fahrwerksteile oder Bolzen. Eine wichtige Kundin der Bremer ist mittlerweile die Autoindustrie.
Kaltumformung in Bremen: Mac Panther ist ein Branchenchampion
„Lange, schlanke Teile kalt umzuformen ist unsere Spezialität – und da hilft uns unsere neue Presse enorm. Sie ist effizienter, kann mit ihren zusätzlichen Stufen komplexere Teile pressen als unsere anderen Pressen und ermöglicht kürzere Rüstzeiten“, ist Michael Kleine, zusammen mit seinem Bruder Andreas Geschäftsführer von Mac Panther, stolz auf die neueste Errungenschaft.
Kaltumformung ist der Fachbegriff dafür, Metalle unter Druck bei Raumtemperatur in eine gewünschte Form zu pressen. Ein Prozess, der nicht nur aus einem Stück Draht oder Blech ein Werkstück macht, sondern auch dessen Eigenschaften verändert: So steigt etwa die Festigkeit an. Dafür braucht es enorme Kräfte – was die bis zu hausgroßen Dimensionen der Pressen erklärt.
Das südkoreanische Fabrikat gelangte auf einem Spezialtransporter nach Bremen – der gerade so durch das Firmentor passte. Neben der enormen Mehrleistung freut sich Geschäftsführer Kleine über die leichte Handhabbarkeit: Die verschiedenen Werkzeugeinsätze lassen sich leichter austauschen als bei anderen Modellen.
Auf Erfolg ausgerichtet
Die neue Presse ist ein zentrales Element der Mac-Panther-Produktion. Mit ihr wollen die beiden Brüder die mehr als 30 Millionen Teile, die sie bisher jährlich mit knapp 50 Mitarbeitenden produzieren, noch einmal deutlich übertreffen. „Wir haben eine steigende Nachfrage in unserer Nische und benötigen für die weitere Entwicklung zukunftsträchtige Maschinen“, so der 46-jährige Michael Kleine.
Auch wenn die neue Presse das Kronjuwel der Mac-Panther-Fertigung ist – sie ist nur Teil einer ganzen Produktionslinie. Denn neben dem Pressen der Metalldrähte (zwischen 7 Millimeterund 17 Millimetern Dicke) veredelt und nachbearbeitet das Team im Drei-Schicht-Betrieb die Halbzeuge. Endenbearbeitung, Richten, Qualitätskontrolle oder Oberflächenbehandlung sind nur einige der notwendigen Arbeitsschritte.
Dafür nutzen die Bremerinnen und Bremer verschiedene Maschinen, die sie teilweise selbst konstruieren. „Wir brauen diese Sondermaschinen nicht nur für uns, sondern auch auf Kundenwunsch“, ergänzt Kleine. Dazu beschäftigt Mac Panther Ingenieure, die aus verfügbaren Bauteilen und Maschinen Spezialanfertigungen konstruieren. „Ein bisschen wie das Kinderspielzeug fischertechnik“, veranschaulicht er den Prozess.
Starker Partnerin an der Seite
Wenn Michael Kleine in seiner Halle auf die neue Mehrstufenpresse blickt, dann kann er auch zufrieden mit der Finanzierung seiner Investition sein. Die gelang in Zusammenarbeit mit der BAB – die Förderbank für Bremen und Bremerhaven. „Wir befinden uns seit Jahren in kontinuierlichem Austausch mit der BAB. Sie begleitet uns eng bei Investitionsvorhaben. Ich schätze den Kontakt zu den kompetenten Beraterinnen und Beratern sehr. Wir konnten so die neue Presse günstig finanzieren“, schildert Kleine.
Das Bremer Unternehmen profitierte bei seinem Wachstumsprozess vom Landesinvestitionsförderprogramm (LIP), das Investitionen etwa in Maschinen und Anlagen deutlich erleichtert und auch vom BAB-Beteiligungskapital, das mit Stärkung der Eigenkapitalausstattung wichtige Ressourcen in Phasen des Auf- und Umbaus oder auch der Neuausrichtung schafft.
Als Förderbank des Landes Bremen können wir Sie sowohl bei Wachstum und Erweiterung, Neuausrichtung oder Stabilisierung Ihres Unternehmens unterstützen. Sie wollen innovative Projekte umsetzen oder die Digitalisierung in Ihrem Unternehmen vorantreiben? Mit einer Vielzahl von öffentlichen Krediten, Beteiligungen, Bürgschaften und Zuschüssen können wir Sie passgenau beraten und unterstützen. Einen Überblick über die Wirtschaftsförderung finden Sie hier.
Gründungsinteressierte und junge Unternehmen in der ersten Wachstumsphase finden im Starthaus Bremen und Bremerhaven, einem Segment der BAB, eine zentrale Anlaufstelle mit Beratung, Qualifizierung, Coaching und Finanzierungsmöglichkeiten. Mehr Informationen zur Gründung erhalten Sie hier.
Erfolgsgeschichten
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