11.10.2023 - Jann Raveling

"Wir brauchen mehr Bewusstsein für Nachhaltigkeit, gerade bei den Unternehmen!"

Wirtschaftsförderung

Gebäude- und Industrietechnik GEITEKK expandiert im Gewerbepark Hansalinie

Wachstum im Handwerk trotz Fachkräftemangel - das gelingt Geschäftsführer Thorsten Drewes mit seinem Unternehmen GEITEKK © BAB / Raveling

Mit seinem Fachbetrieb für Gebäude- und Industrietechnik GEITEKK konzentrieren sich die beiden Geschäftsführer Thorsten Drewes und Thomas Reiher vor allem auf Bestandssanierungen. Für den Neubau des Firmengebäudes im Gewerbepark Hansalinie vertrauten sie auf Unterstützung der BAB – Die Förderbank.

Telefone klingeln, grau-weiße Vans flitzen los, Mitarbeitende gehen aus und ein – im GEITEKK-Neubau geht es geschäftig zu dieser Tage. Mit einem Portfolio von Ladesäulen über Klimaanlagen, Kälte- und Lüftungstechnik, Wärmepumpen bis hin zu Sanitäranlagen und modernster Gebäudetechnik bietet die GEITEKK GmbH einen Komplettservice rund um die Immobilie.

Volle Auftragsbücher brauchen entsprechend Fachkräfte – in zehn Jahren hat es der Betrieb geschafft, sich bis auf heute 50 Beschäftigte zu steigern. Und das in Zeiten des Fachkräftemangels. Im Handwerk ist das Schlagwort mehr als eine Floskel, er ist ein reales Problem. Das Institut der deutschen Wirtschaft spricht von 130.000 offenen Stellen. Wie schafft man es da, stetig zu expandieren?

„Geht es den Menschen gut, geht es der Firma gut“

Um eine Antwort darauf zu finden, muss man sich die GEITEKK GmbH einmal genauer anschauen. Mehr als 20 verschiedene Benefits zählt die Webseite im Karrierebereich auf, von Firmenwagen über Zuschüsse für den ÖPNV bis hin zu Events und Coaching. „Es ist wichtig, dass es menschlich passt. Niemand soll mit Bauchschmerzen zur Arbeit kommen. Geht es den Menschen gut, geht es der Firma gut.“ Das sind Sätze, wie sie Thorsten Drewes sagt – und auch meint. Viele Mitarbeitende der ersten Stunde seien noch heute im Unternehmen, so der Unternehmensgründer und Geschäftsführer.

Mit einer angenehmen Arbeitsumgebung, guter Bezahlung und kollegialem Umgang ist es aber noch längst nicht getan, um Fachkräfte anzulocken, das weiß auch er. Um junge Zielgruppen für die offenen Stellen im Unternehmen zu erreichen, setzt er neuerdings auf eigene Auftritte bei Social Media, wie etwa bei Instagram. Das Profil auf dem sozialen Netzwerk wird künftig von einer eigens eingestellten Mitarbeiterin betreut – für viele Handwerksbetriebe ist ein solches Engagement in digitalen Gefilden noch Neuland. Nicht aber für Thorsten Drewes: „Das ist für uns der beste Weg, um an neues Personal zu kommen. Alle anderen Werbe-Maßnahmen verpuffen oft nur.“

Offene Räume, viele Begegnungsflächen: Das neue Firmengebäude lädt zu Kommunikation und Zusammenarbeit an © BAB / Raveling

Gebäudesektor steht vor Sanierungsstau

Personal kann der Unternehmer gut gebrauchen. In der Baubranche, die gerade vor dem Beginn einer ausgeprägten Krise steht und in der erste namhafte Unternehmen Insolvenz anmelden müssen, ist das keine Selbstverständlichkeit. „Wir konzentrieren uns auf Bestandssanierungen und -modernisierungen im Industrie- und Gewerbebau. Dort gibt es noch viel zu tun, der Sanierungsstau ist oft groß.“

Tatsächlich könnte gerade im Bestand noch viel mehr gemacht werden, so der Geschäftsführer. „Es gibt oft noch sehr wenig Bewusstsein darüber, wie viel Einsparpotenzial die Ausnutzung aller Möglichkeiten anbietet, von Photovoltaik über Heizung/Klimatisierung bis hin zur Automatisierung. Um die Klimaziele zu erreichen, ist der Gebäudesektor eine zentrale Säule, die noch viele Möglichkeiten bietet – und noch mehr Geschwindigkeit vertragen könnte.“

Als kleines Unternehmen sieht er einen großen Markt im nordwestdeutschen Raum, auf den sich GEITEKK bisher konzentriert. Neben einer Dependance in Hamburg sind es vor allem die Betriebe aus Bremen und umzu, die regelmäßig bei GEITEKK anklopfen – auch schon mal kurz vor Weihnachten. „Unsere Kundinnen und Kunden schätzen unsere Flexibilität, unser Wissen und hohe Einsatzbereitschaft, das spricht sich herum.“ Regelmäßig lässt Drewes seine Angestellten zu den neuesten Energiethemen schulen, legt viel Wert darauf, technisch vorne dabei zu sein.

Im Gewerbepark Hansalinie steht das neue GEITEKK-Gebäude, ideal angebunden an das Autobahnnetz © BAB / Raveling

Gewerbepark Hansalinie bietet ideale Voraussetzungen, die BAB den Rahmen

Modernität und Flexibilität sind auch Gründe, weshalb das Unternehmen Anfang 2022 seinen Neubau im Gewerbepark Hansalinie bezogen hat. Ein neues Firmendomizil war aufgrund des starken Wachstums ohnehin nötig und die Freifläche direkt an der Autobahn A1 bot sich an. „Wir kommen von hier schnell zu unseren Kundinnen und Kunden und sind auch gut für unsere Beschäftigten erreichbar“, schätzt Drewes den Standort. Und fügt mit einem Blick auf die umliegenden Hallenflächen der bremischen Automobilindustrie hinzu: „Und vielleicht können wir hier noch den ein oder anderen Kunden begeistern.“

Auf dem 2.200 Quadratmeter großen Grundstück baute Drewes ein zweistöckiges Büro- und Lagergebäude sowie einen Anbau mit weiteren Garagen- und Lagerflächen. Das Vorhaben unterstützte die BAB – Die Förderbank für Bremen und Bremerhaven im Rahmen des LIP Landesinvestitionsförderprogramms mit einem Förderdarlehen. Das LIP-Programm unterstützt vor allem kleine und mittlere Unternehmen bei Investitionen in Anlagen, Betriebsstätten und Produktion und federt so Betriebsrisiken ab. „Im Nachhinein finde ich es schade, dass ich erst für dieses Vorhaben auf die BAB gekommen bin und nicht bereits in den Jahren zuvor. Denn die Zusammenarbeit war immer reibungslos, konstruktiv und zielführend und hat uns als Unternehmen vorangebracht“, resümiert der 52-Jährige.

 

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