Sanierung von Bleileitungen: So wird’s bezahlbar
WohnraumförderungDer einfache Weg zum sicheren Trinkwasser

Noch immer gibt es Häuser in Deutschland, in denen das Trinkwasser durch Bleirohre fließt. Das gefährdet die Gesundheit der Bewohner:innen, darum sollten die Rohre dringend durch Kupfer- oder Kunststoffleitungen ersetzt werden. Aber das kostet viel Geld. Darum unterstützt die BAB – Die Förderbank für Bremen und Bremerhaven solche Vorhaben mit einem zinsgünstigen Darlehen und steht als Beraterin für Modernisierungskredite zur Verfügung.
Bleirohre wurden zwar schon von den Römern verwendet, aber inzwischen weiß man: Blei ist giftig, und Bleirohre fürs Trinkwasser gefährden die Gesundheit von Mensch und Tier. Seit 1973 ist der Einbau von Bleirohren in Deutschland verboten, doch in Häusern, die vor 1973 gebaut wurden, können Hausanschluss und Trinkwasserinstallation noch aus solchen bestehen. Aus diesen Rohren kann Blei an das Trinkwasser abgegeben werden; die Aufnahme des Schwermetalls kann das menschliche Nerven- und Blutbildungssystem beeinträchtigen. Laut Trinkwasserverordnung beträgt der Grenzwert für Blei im Trinkwasser 0,01 mg/l.
Ob Privathaushalt oder Wohnungseigentümergemeinschaft: Woher weiß man überhaupt, ob man in einem Haus mit Bleileitungen lebt? Das Baujahr des Gebäudes gibt einen ersten Hinweis: Vor 1945 wurden häufig Bleileitungen verbaut, bis 1973 nicht mehr ganz so oft und seit 1973 sollten keine mehr verbaut worden sein.

Für alle, die es genau wissen wollen, sind das Gesundheitsamt oder die swb die richtigen Anlaufstellen: Dort ist unter anderem die Bremer Landesliste der zugelassenen Trinkwasseruntersuchungsstellen erhältlich. Bei der swb kann man kostenlos ein Analyse-Set (Flasche, Karton, Aufkleber etc.) bekommen, die Untersuchung der Wasserprobe ist jedoch kostenpflichtig.
Blei im Trinkwasser - und nun?
Sollte tatsächlich Blei im Trinkwasser nachgewiesen werden und die Untersuchung zeigt, dass Bleileitungen vorhanden sind, dann hilft nur eines: Leitungen auswechseln. Und das kann teuer werden. An der Stelle kommt die BAB ins Spiel, denn nicht jede:r hat ein gefülltes Sparschwein für solche Sanierungsfälle bereit stehen. Die BAB bietet zinsgünstige Modernisierungsdarlehen „Rund ums Haus“ für Privatpersonen und Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) an. „Mit diesen Darlehen geben wir Hilfe für Notwendigkeiten“, sagt Björn Jantzen, Projektleiter Energieeffizienz und Nachhaltigkeit, bei der BAB. „Wir versetzen dadurch unsere Kundinnen und Kunden in die Lage, etwas zu tun, was sie tun sollen, aber nicht so ohne weiteres finanzieren können.“ Bei der Sanierung von Bleileitungen gibt es nun mal keine Alternativen als den kompletten Austausch der Leitungen, dazu sind Haus- und Wohnungseigentümer:innen verpflichtet.

Das Förderprogramm „Rund ums Haus“ hat vier Bereiche: Energieeffizientes Sanieren, Altersgerechter Umbau, Einbruchschutz und Wasser nach Plan: Vom Dach bis zum Kanal. Letzterer greift bei der Sanierung von Bleileitungen. Die Besonderheit ist, dass die BAB im Bereich „Wasser nach Plan“ keinen KfW-Kredit durchleitet, sondern selbst das Darlehen vergibt.
Modernisierungskredit „Rund ums Haus“ für die Sanierung von Bleileitungen
Grundsätzlich können über das Förderprogramm „Rund ums Haus“ einmalig 50.000 Euro bzw. bei den WEG 50.000 Euro je Wohneinheit und insgesamt maximal 750.000 Euro beantragt werden. Die Darlehenslaufzeit beträgt maximal zehn Jahre. Sowohl bei den KfW-Krediten als auch beim BAB-Darlehen erfolgt keine Grundschuldeintragung. Beim BAB-Darlehen für Maßnahmen rund ums Wasser gibt es zudem weitere Vorteile:
- Sondertilgungen und Rückzahlungen sind jederzeit ohne Vorfälligkeitsentschädigung möglich.
- Der aktuelle Zinssatz liegt bei rund 2,24 Prozent.
- Das Alter der Kreditnehmer:innen ist nicht entscheidend.
Ganzheitliche Beratung bei der BAB
Sobald eine Sanierung von Bleileitungen (oder eine andere Modernisierungsmaßnahme) geplant wird, ist ein Beratungsgespräch bei der BAB empfehlenswert. „Viele wissen gar nicht, welche Fördermöglichkeiten es in Bremen und Bremerhaven gibt“, so Björn Jantzen. Dafür gibt es die Bremer Förderlotsen: Gemeinsam mit dem Netzwerk Bremer Modernisieren und der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau hat die BAB ein kostenfreies Beratungsprogramm ins Leben gerufen, um bei Bau, Kauf oder Modernisierung von Wohnraum zu beraten und einen Überblick über die Bremer Förderlandschaft zu geben.

Als Förderbank des Landes Bremen unterstützt die BAB öffentliche und private Investitionen mit Wohnraum- und Wirtschaftsförderung.
Björn Jantzen und sein Kollege André Baumgarte sind die Ansprechpartner als Bremer Förderlotsen. Für eine ausführliche Beratung können telefonisch unter 0421 361-83573 oder per Mail an foerderlotse@bab-bremen.de Termine mit einem der Bremer Förderlotsen vereinbart werden.
„Bremer Modernisieren“ ist der zentrale Anlaufpunkt für alle Hausbesitzer:innen in Bremen und umzu, die eine Modernisierung planen oder Hilfe bei der Umsetzung benötigen. Das Netzwerk mit sämtlichen Informationen und Ansprechpersonen ist unter www.bremer-modernisieren.de zu finden
Erfolgsgeschichten
Der Wettbewerb „Bremer Umweltpreis“ geht ab dem 25. März in die 6. Runde: Wir suchen Unternehmen aus Bremen und Bremerhaven, die sich mit herausragenden Produkten, Projekten und Verfahren zur Entlastung von Umwelt und Klima um den mit 10.000 Euro dotierten Preis bewerben. Bewerben Sie sich!
Alle Infos zur BewerbungIn der BAB – die Förderbank für Bremen und Bremerhaven fand zum 01.02.2025 ein Wechsel in der Geschäftsführung statt. Michael Lücken, der seit 2022 Teil der Geschäftsführung war, verabschiedet sich auf eigenen Wunsch aus der Doppelspitze. Sein Nachfolger, an der Seite von Ralf Stapp, ist Torsten Fischer.
Zur PressemitteilungEnergetische Sanierung, Hauskauf oder Modernisierung - das alles kostet Geld. Im Land Bremen gibt es nicht nur zahlreiche Fördermittel, sondern auch einen Förderlotsen, der den richtigen Weg zum passenden Förderangebot weist.
Zum Förderlotsen